Beschreibung
Südlich des Inns ziehen sich langgestreckte Täler in die Hochgebirgswelt des Alpen-hauptkamms hinein: Zillertal, Stubaital, Ötztal, Pitztal und Kaunertal zählen zu den schönsten Tälern der österreichischen Alpen - durchrauscht von klaren Bächen, umgeben von grünen Almwiesen und überragt von eisgekrönten Gipfeln. Im nahen Inntal laden die Landeshauptstadt Innsbruck, malerische Kleinstädte, romantische Schlösser und prunkvolle Kirchen zu einem Ausflug ein. Dieses Buch stellt alle interessanten Ortschaften und Ausflugsziele im Zillertal, Stubaital, Ötztal, Pitztal und Kaunertal mit vielen Fotos und Hintergrundinformationen vor, dazu die Stadt Innsbruck sowie alle kulturellen Sehenswürdigkeiten des Inntals. Die 32 schönsten und erlebnisreichsten Wandertouren der Region werden ausführlich beschrieben. Ein differenziertes Bewertungssystem gibt Auskunft über die Anforderungen, topografische Detailkarten und GPS-Daten bringen Sie auf den richtigen Weg. Mit den herausnehmbaren Tourenblättern haben Sie alle wichtigen Informationen unterwegs immer griffbereit!
Autorenportrait
Martin Krake wurde 1970 in Kassel geboren. Seit 2004 lebt er in Österreich, 2013 gründete er den Maremonto Reiseverlag.
Leseprobe
Land der Berge - mit diesen Worten beginnt die österreichische Nationalhymne. Obwohl damit die gesamte Alpenrepublik gemeint ist, lässt sie sich auf Tirol noch mehr beziehen als auf irgendein anderes Bundesland: Nirgendwo sonst in Österreich findet man so viele und so hohe Gipfel wie in Tirol! Vom Inntal, das Tirol in West-Ost-Richtung durchschneidet, ziehen sich lange Seitentäler nach Süden in Richtung des Alpenhauptkamms: Zillertal, Stubaital, Ötztal, Pitztal und Kaunertal zählen mit ihrer herrlichen Berglandschaft zu den touristischen Schwerpunktregionen Österreichs. Die Täler sind umgeben von einigen der höchsten Gipfel des Landes, darunter zahllose Dreitausender. Viele von ihnen haben vergletscherte Hänge, und im Frühjahr halten sich Schnee und Eis hier weitaus länger als auf anderen Bergen. Noch mehr als anderswo in Österreich ist der Tourismus in Tirol daher vorrangig auf die Wintersaison ausgerichtet: Rund 55 Prozent der Nächtigungen entfallen noch immer auf das Winterhalbjahr, auch wenn sich das Gewicht seit Jahren langsam zu Gunsten des Sommers verschiebt. Daher sind auch touristische Angebote meist vorrangig auf den Skitourismus ausgerichtet. Das zeigt sich etwa daran, dass der größte Teil der zahllosen Seilbahnen und Sessellifte im Sommer gar nicht in Betrieb ist. In der Landschaft hat die intensive Nutzung für den Skibetrieb an vielen Stellen ihre unschönen Spuren hinterlassen: Viele Berge sind großflächig verkabelt worden und machen im Sommer einen eher trostlosen Eindruck. Inzwischen versucht man im Tiroler Oberland, die Berge auch im Sommer attraktiver zu machen. Dazu zählen neben dem klassischen Wandertourismus völlig neue Sportangebote wie etwa seilbahnunterstützte Mountainbike-Strecken, aber auch ganze Erlebniswelten und ausgedehnte Spielmöglichkeiten für Kinder an den Bergstationen der Seilbahnen. Diese Bergspielplätze, von denen es vor allem im Zillertal zahlreiche schöne Beispiele gibt, sind mit viel Kreativität und großem Aufwand gestaltet: Mit Klettermöglichkeiten, Wasserkanälen und Planschteichen können sie die Kleinen über Stunden und Tage faszinieren. Für die Erwachsenen befindet sich daneben meist ein großer Gastronomiebetrieb mit ausgedehnter Panoramaterrasse. Kritische Geister sehen darin künstliche Freizeitparks, die mit dem ursprünglichen, echten Bergerlebnis nichts mehr zu tun haben. Das ist natürlich richtig; von einer wertenden Parteinahme soll hier allerdings abgesehen werden, und vor allem für Familien mit kleinen Kindern oder Personen ohne Ambitionen für größere Wanderungen sind diese Anlagen in jedem Fall ein Gewinn. Wer Einsamkeit und wilde Natur sucht, sollte diese Orte allerdings meiden - oder sich mit einer Wanderung rasch von ihnen entfernen, denn oft findet man die ursprüngliche Bergwelt nur wenige Kilometer entfernt: Der größte Teil der Tiroler Berge ist nach wie vor weitgehend unberührt und nur zu Fuß zugänglich. Die Seilbahnen sind natürlich auch für Wanderer hilfreich, weil sie den meist langen und steilen Aufstieg aus dem Tal abkürzen, und oft genug ist man schon nach wenigen Minuten in relativer Einsamkeit.