Beschreibung
Dieses Buch ist ein Trip: die Reise eines hörenden Menschen in andere Zonen der Wahrnehmung. Das Vehikel, das uns transportiert, ist das Ohr. Wir vergleichen Auge und Ohr. Wir tun dies im Sinne des Ausgleichs gegen die jahrhundertelange Sehbevorzugung in der abendländischen Tradition. Warum haben Frauen höhere Stimmen als Männer? Warum sind die Wahrnehmungen des Ohrs so viel genauer als die des Auges? Warum arbeitet Wissenschaft so viel häufiger mit dem Seh-Sinn als mit dem Hör-Sinn? Warum dominiert der Seh-Sinn in unserer Fern-Seh-Kultur unsere Wahrnehmung so sehr? Das Dritte Ohr ist ein Werk von historischer Wirkung, denn es brachte - mit anderen großen Werken Berendts - tatsächlich zigtausende von Menschen in Bewegung, ins Nachdenken, ins Nachspüren, ins Fragen stellen, ins in Frage stellen. Es ist ein Werk von kulturell übergeordneter Bedeutung und hat von seiner inspirierenden Kraft nicht das Geringste verloren. David Lindner zur Neuauflage bei Traumzeit In majestätischem Schwung führt Berendt den Leser durch Makro und Mikrokosmos Fritjof Capra Berendt ist leise, um das Ohr zu öffnen, das für ihn das Tor zur Seele ist Elke Heidenreich
Autorenportrait
Joachim-Ernst Berendt, 1922 in Berlin-Weißensee als Sohn eines Pfarrers geboren, der zu den führenden Männern des Widerstandes der evangelischenKirche gegen Hitler gehörte und im KZ Dachau ums Leben kam, war 1945 Mitbegründer des Südwestfunks. Berendt ist Gründer des heutigen »Jazzfest Berlin«, war Leiter des ersten World Music Festivals (1967), des Olympia Jazz Festivals München 1972, des World Jazz Festivals auf der Weltausstellung Osaka 1970 und von »Jazz and World Music« im Lincoln Center New York 1984. Die heutige Weltmusikbewegung verdankt ihm wesentliche Impulse seit dem Beginn der sechziger Jahre. Seit der zweiten Hälfte der Siebziger ist Berendt durch seine Arbeiten über den Klangcharakter der Welt und das Wunder des Hörens hervorgetreten. Er ist Autor von 33 Büchern, die in 21 Sprachen übersetzt wurden, hat zahlreiche CDs produziert und ist durch Workshops und Vorträge in der ganzen Welt bekannt geworden. Joachim-Ernst Berendt kam am 4.Februar 2000 bei einem Verkehrunfall ums Leben.
Inhalt
INTRO VXIII Hören als Reisen 19 VXIII Das Ohr ist der Kompaß 19 VXIII Der Grundton ist der Klang des Seins 21 VXIV Das Hören dringt tiefer 22 VXIV Das Steuer herumreißen! 23 VXVI Was soll uns der Osten? 24 VIVII Flucht in die heile Welt? 25 VVIII Selber erfahren, was Hören bringt 26 VVIX Plötzlich: Das Ohr ist «in» 28 VXIX Lesehilfen 29 VOM OHR UND VOM AUGE VXVI An den Mast gefesselt. Wachs im Ohr 32 VXIII Sense und Zärtlichkeit 35 VXIII Das Ohr lehrt uns zählen 39 VXIV Sehen = Suchen 43 VXIV Liebe durchs Ohr 46 VXVI Petrarca auf dem Mont Ventoux 49 VIVII Höre, so lebt deine Seele jetzt! 52 VVIII Das Auge sagt: Ich! 57 VXIX Das Ohr nicht ohne das Auge. Und das Auge nicht ohne das Ohr 59 VXIX Wer Ohren hat zu hören, der sieht! 64 WIR SEHEN DREI DIMENSIONEN, ABER WIR HÖREN WIE VIELE? VXVI Relativitätstheorie: kein Problem für das Ohr 69 VXIII Unserem Gehör verdanken wir den Begriff der Unendlichkeit 69 VXIII Baby im Ohr 71 DAS OHR ÜBERSCHREITET Vom Wunder unseres Gehörs VXVI Das Ohr ein Spiegelkabinett 74 VXIII Wir hören mehr, als wir glauben 75 VXIII Das Unhörbare wirft sich ins Hörbare 76 VXIV Die Auslenkungen unseres Trommelfells: unter dem Durchmesser eines Wasserstoffatoms! 77 VXIV Klang überhöht Zeit 78 VXVI Musik Kunst in der Zeit? 80 VIVII Hören heißt «Quanteln» 82 VVIII Das Ohr findet Furten 84 DENKEN DURCHS OHR Suite über die ratio VXVI Thema 86 VXIII Exposition und erste Tonart 88 VXIII Heideggers zweite Tonart 89 VXIV Angelus Silesius Kontrapunkt 90 VXIV Das Duo der einen Münze 91 VXVI Buddhas Tonart 93 VIVII Monokausale Monodie 94 VVIII Heisenbergs Engführung 96 VXIX Die Wäscheleine als Notenlinie 97 VXIX Hölderlins Variation 98 VXXI Wolffs Rondo 99 VIXII Pause mit Bhagwan 100 VXIII Kadenz über das Denken 100 VXIV Seitenthema: Heraklit 101 VIXV Variation über das Seitenthema 102 VXVI Mehr Münz-Duos 103 IXVII Fuga canonica 107 XVIII TripelFuge für Heraklit, Bhagwan und Heidegger 109 VXIX Variation à la Mozart 112 VIXX Finale mit T. S. Eliot 112 VXXI Heideggers, Goethes und Heraklits Coda 113 ANALOGIK FÜHRT WEITER ALS LOGIK HÖRWORTE VXVI Der «ganze überflüssige Reichtum der Sprache» 121 VVIII Jimi Hendrix: Der Vorhang im Tempel zerriß 125 VXIII Vierzehn Variationen über das Hören 129 VXIV tumb taub dumm doof 140 LANDSCHAFT FÜR OHREN Eine SommerErfahrung 141 WATTE IM OHR Über den Lärm VXVI Lärm ist hörbarer Müll 148 VXIII Schweigen als höhere Potenz von Klang 148 VXIII Lärm macht krank! 149 VXIV «Berge aus Lärm» 151 VXIV «Rock around the clock» 155 VXVI Mit zunehmender Lautstärke wächst die Verstimmung 156 VIVII Lärm kommt von allarme: Zu den Waffen! 158 VVIII Verliebt in Explosionen 160 VILX Je mehr Krach, desto mehr Kraft! 162 VXIX Das Potential des Pianisten: 17 bis 19 Tonnen! 162 VXXI TÜV für Body and Soul 163 DIE WELT IST KLANG Harmonikales und Harmonikal-Nahes VXVI Harmonikales als Weg 165 VXIII Das Wunder der Oktave 167 VXIII Vom Dreiklang der Erde: Tages-, Jahres- und Mondton 169 VXIV Die Harmonie der Sphären oder Von Pythagoras bis Kepler 173 VXIV Die Rechnung geht auf bestätigt die Wissenschaft 178 VXVI Die harmonikale Verseuchung 180 VIVII Das Kosmische in der Architektur 182 VVIII Humane und harmonikale Architektur 184 VXIX Akupunktur oder Der Mensch als Resonanzkörper 191 VXIX Das Wetter klingt 191 VXXI Die Visualisierung der verborgenen Harmonie 193 VIXII Im Anfang war der Klang 197 TOTAL LISTENING Die sieben Implikationen des neuen physikalischen Weltbildes der holomovement