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Die Letzten werden die Ärzte sein

35 Geschichten. krank geschrieben.

Lehmann, Sebastian/Ritter, Christian/Evers, Horst u a
Erschienen am 05.06.2014
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12,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783944035291
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 19.6 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Gesundheit ist nur ein Mangel an Diagnosen. Dreißig Satirikerinnen und Satiriker begeben sich auf Visite und prüfen das zweitälteste Gewerbe der Welt auf Herz und Nieren. Ihre Diagnose: Lachen hilft, und wenn der Schmerz nachlässt, kann sogar eine rausgesprungene Kniescheibe viel Freude bereiten. 35 bizarre, komische, skurrile Geschichten, krank geschrieben zwischen Siechtum und Genesung von Horst Evers, Jochen Schmidt, Tilman Birr, Sarah Schmidt, Uli Hannemann, Kirsten Fuchs und vielen anderen - herausgegeben von der Autorin und Medizinlektorin Daniela Böhle und dem Satiriker und bekennenden Hypochonder Paul Bokowski.

Autorenportrait

Daniela Böhle wurde 1970 in Köln geboren und hat dort auch ihr medizinisches Staatsexamen bestanden. Seit 1999 lebt sie in Berlin. Nach vielen Jahren bei der 'Reformbühne Heim und Welt' ist sie heute noch korrespondierendes Mitglied dieser Lesebühne. Ihr Kurzgeschichtenband 'Amokanrufbeantworter ' erschien 2005 bei Satyr. Ihre Hörspiele haben rbb und SWR produziert, darunter die Krankenhausgroteske 'Leichen im Keller' (2010). Trotz ihrer Arbeit als Lektorin und Autorin ist ihre Leidenschaft für Blut und Eiter ungebrochen. Paul Bokowski wurde 1982 in Mainz geboren. Seit 10 Jahren lebt und arbeitet der bekennende Hypochonder als Autor und Satiriker in Berlin. Er ist jüngstes Mitglied der Berliner Lesebühne 'Brauseboys' und festes Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift 'Salbader'. Gelegentlich tritt er als Autor für das Satiremagazin 'Titanic' in Erscheinung. 2012 erschien sein Satyr-Bestseller 'Hauptsache nichts mit Menschen' (Taschenbuchausgabe bei Goldmann: Dezember 2013).

Leseprobe

Ich liege auf der Wiese. Das klingt jetzt schöner, als es ist. Die Wiese ist nämlich nass, es ist kalt, und meine linke Kniescheibe sitzt nicht mehr vorn auf meinem Knie, sondern an der Außenseite meines Beins. Hätte sie Augen, könnte sie jetzt in den Himmel schauen, anders als ich, der ich auf der Seite liege und nasse Grashalme betrachte. Ein Mann kommt zu mir und bleibt stehen. 'Haben Sie einen Krankenwagen gerufen?', fragt er. Ich nicke und zeige auf mein Knie. 'Da werden wir Sie mal ins Krankenhaus bringen. Können Sie aufstehen?' Ich schüttele den Kopf und zeige auf mein Knie. 'Na, mal sehen, wie wir den Krankenwagen überhaupt herkriegen. Ich bin gleich wieder da. Warten Sie hier.' 'Ich werd nicht weggehen', sage ich. Es beginnt zu schneien. (aus MichaelAndré Werner: 'Patellaluxation') * * * 'Ach, hör bloß auf. Sein Magen ist völlig in Ordnung. Das Knie tut nicht weh, keine Rückenschmerzen, überhaupt kein Zipperlein hier oder da.' 'Das ist doch nicht normal in seinem Alter. Na, da muss er mal zum Arzt gehen. Der kann doch da bestimmt was machen.' 'Ach, hör auf. Der Arzt hat uns auch keine Hoffnungen gemacht. Sieht alles gut aus, hat er gesagt.' 'Ach Mensch, was macht ihr denn da jetzt?' 'Wir haben uns einen Ratgeber gekauft: Krank im Alter.' (aus Kirsten Fuchs: 'Gesundheit') * * * Die Schiebetür ging auf, herein taumelte ein blutiger Kerl, bei dem man nicht wusste, ob er eine fiese Gesichtsverletzung hatte oder bloß sehr schnell einen McRib gegessen. 'Da bekomm ich erst mal zehn Euro!', hörte ich es von der Rezeption. 'Hmpfmgpgpf', erwiderte der Blutige. 'Sie müssen schon deutlicher sprechen, wenn Sie Hilfe wollen!' 'Hmpfmpfpf Mepfmehmarte?' 'Ja, wir nehmen auch EC-Karte!', rief die Rezeptionistin. (aus André Herrmann: 'Vielleicht Schicksal')

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