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Scène 18

Neue französische Theaterstücke, Scène 18

Erschienen am 04.12.2015
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783957490469
Sprache: Deutsch
Umfang: 260 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 20.6 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Kindgerechte" Auseinandersetzungen? Zur Textauswahl von SCÈNE 18 Vor nunmehr acht Jahren erschien in der Reihe SCÈNE ein Band zum Thema Kinder- und Jugendtheater, der bereits einen ersten Eindruck von der Fülle dramatischer Texte für junges Publikum im französischen Sprachraum lieferte. Fast alle der damals vorgestellten Autoren und Theatermacher (Joël Pommerat, Fabrice Melquiot, Joël Jouanneau & Marie-Claire Le Pavec, Daniel Danis, Jean Cagnard und Philippe Aufort) arbeiten auch heute noch erfolgreich und haben sich innerhalb der Institution etabliert. An diese erste Momentaufnahme wollen wir mit dem vorliegenden Buch anschließen - nicht zuletzt da das französische Kultusministerium im vergangenen Jahr die "Belle Saison" initiiert hat: ein zweijähriges Programm zur besonderen Förderung und Verbreitung der Bühnenkunst für Kinder und Jugendliche. So populär wie heute war das Kinder- und Jugendtheater jedoch nicht immer: Trotz einer langen Tradition pädagogischer Theaterpraxis (vor allem bei den Jesuiten) etablierte es sich in Frankreich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei wurde es zunächst keineswegs als eigenständige Kunstform betrachtet, sondern als pädagogisches Werkzeug, das auf unterhaltsame Art und Weise moralische Prinzipien vermitteln sollte. Bis in die 1960er Jahre hinein sprachen Aufführungen für Kinder noch in erster Linie deren Sinne an. Texte spielten eine eher untergeordnete Rolle. Die zunehmende künstlerische Bedeutung von Kinder- und Jugendtheater fällt mit seiner institutionellen Anerkennung zusammen. Ab 1960 werden in Frankreich mehrere Organisationen gegründet, die die Kunstform weiterentwickeln und gleichzeitig über ihre Praxis nachdenken (z. B. ASSITEJ oder BATTE). Diese Vereinigungen arbeiten eng mit Schulen und den Bewegungen für kulturelle Bildung zusammen. Zu Beginn der 1980er Jahre würdigt die nationale Kulturpolitik die Arbeit dieser Praktiker. Es entstehen sechs Centres dramatiques nationaux pour l'enfance et la jeunesse (CDNEJ), nationale Zentren für junges Publikum. Ihre Eröffnung legitimiert das Kinder- und Jugendtheater als Kunstform und erschließt ihm ein neues und größeres Publikum. In der Folgezeit entstehen nicht nur zahlreiche Festivals mit internationaler Ausstrahlung (Momix, méli'mômes, À pas contés), sondern auch spezielle Spielstätten und Netzwerke. Seit 2005 wird der nationale Theaterpreis Molière auch in der Kategorie Kinder- und Jugendtheater verliehen. Trotz des Formenreichtums in den Bereichen Nouveau Cirque und Objekttheater nimmt der Text einen festen, unangefochtenen Platz im Kinder- und Jugendtheater ein. Schreibzentren wie die Chartreuse Villeneuve lez Avignon laden regelmäßig Dramatiker für junges Publikum zu Residenzaufenthalten ein. Seit 2004 nimmt sogar die Comédie Française Kinder- und Jugendtheatertexte in ihr Repertoire auf, und auch das Festival d'Avignon zeigt junges Theater auf seinen großen Bühnen. Auch die Verlage haben längst auf dieses Phänomen reagiert. Neben der Pionierarbeit des Belgiers Emile Lansman ist hier vor allem der Kinderbuchverlag École des loisirs von Bedeutung, der in seiner Theaterreihe hauptsächlich die Werke anerkannter Dramatiker (z. B. Catherine Anne und Olivier Py) veröffentlicht. 1999 tun sich das Théâtre de Sartrouville und der Verlag Actes Sud-Papiers zusammen, um die am Haus aufgeführten Texte in der Reihe "Heyoka Jeunesse" zu veröffentlichen - darunter auch Autoren wie Jean-Claude Carrière, Wajdi Mouawad oder Jean-Claude Grumberg, die zuvor noch nie für ein junges Publikum gearbeitet hatten. Seit 2001 publizieren auch die beiden größten Theaterverlage Frankreichs, L'Arche Éditeur und Les Éditions Théâtrales, Texte aus dem Kinder- und Jugendbereich. Theatertexte mit literarischem Eigenwert stehen auch im Mittelpunkt der vorliegenden Ausgabe von SCÈNE. Als Anthologie, die sich in erster Linie dem Vermitteln von Texten und Autoren widmet, reagieren wir damit auf das zeitweilige Verschwinden des Autors aus der zeitgenö

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