Beschreibung
Im Februar 1946 trifft die elfjährige Ursula Dorn einen fatalen Entschluss. Sie lässt ihre Familie in den Ruinen Königsbergs zurück, um sich selbst vor dem Hungertod zu retten. Seit Kriegsende sind in der von den Sowjets besetzten Stadt über 70.000 Deutsche durch Hunger, Krankheiten und Gewalt verstorben, werden bis aufs Skelett abgemagerte Frauen vergewaltigt, erfrorene Säuglinge bleiben in ihren Kinderwagen zurück. Rund 20.000 verwaiste Kinder ziehen bettelnd durchs nördliche Ostpreußen. Ursula erträgt das Elend nicht mehr; sie schleicht sich in einen russischen Güterzug und fährt bis nach Kaunas, wo litauische Familien sich um deutsche Kinder kümmern. Ursula kommt zu Kräften, reist zurück und kann ihre Mutter befreien. Ihre Geschwister allerdings muss sie zurücklassen. Und auch das gelobte Land verändert sich, es tobt ein erbarmungsloser Partisanenkrieg. Fortan werden Familien, die "deutsche Faschistenkinder" verstecken, in Gulags transportiert. Die Kinder sind gezwungen, sich in die Wälder zurückzuziehen und dort wie Wölfe zu hausen.
Autorenportrait
Dr. phil. Christian Hardinghaus, geb. 1978 in Osnabrück, promovierte nach seinem Magisterstudium der Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaft (Film und TV) an der Universität Osnabrück im Bereich Propaganda- und Antisemitismusforschung und schloss danach ein Studium des gymnasialen Lehramtes mit dem Master of Education in der Fachkombination Geschichte/Deutsch ab. Seine historischen Schwerpunkte liegen in der Erforschung des NS-Systems und des Zweiten Weltkriegs. Er ist außerdem schulisch ausgebildeter Fachjournalist und arbeitet als Lektor, Autor und beratender Historiker. Seine Artikel erscheinen in zahlreichen regionalen und überregionalen Zeitungen und Magazinen. Er veröffentlicht sowohl Sachbücher als auch Romane.
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