Beschreibung
Al Gores zweite "Unbequeme Wahrheit": Droht der Untergang der Demokratie? Unsere Demokratie ist in Gefahr! Al Gores schonungslose Abrechnung mit den Medien, fundamentalistischen Angstmachern und manipulierten Wahrheiten. Al Gores Erfolg und Popularität stehen für die Rückkehr von Glaubwürdigkeit, sozialer und ökologischer Vernunft in die amerikanische Politik. Mit seinem neuen Buch zeigt der ehemalige Vizepräsident der Clinton-Regierung, dass er mehr ist als die "grüne Hoffnung" der USA. Neben dem Klimawandel droht der Welt eine zweite, nicht minder gefährliche Katastrophe: die allmähliche Selbstauflösung der Demokratie, die Erosion ihrer fundamentalen Werte und ihrer Verankerung im Volk. Leidenschaftlich und doch geprägt von einem unerschütterlichen Glauben an die Kraft vernünftiger Argumente, benennt Gore die größten Gefahren: eine Politik der Angst, die die Vernunft schrittweise zurückdrängt, ungezügelte Medien-Manipulation und die unheilige Allianz von Macht und Geld. Seine bestechend klaren kritischen Analysen werden zur Generalabrechnung mit der Ära Bush und ihren verhängnisvollen Fehlentwicklungen, sei es bei der Terrorbekämpfung, beim Sozialabbau, bei der Organisation amerikanischer Wahlkämpfe oder beim Vormarsch des christlichen Fundamentalismus.
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Autorenportrait
Al Gore war acht Jahre unter Bill Clinton Vizepräsident der USA. 2000 verlor er nur knapp und unter bis heute umstrittenen Umständen die Präsidentschaftswahlen gegen George W. Bush. Er ist als Direktor und Berater u. a. tätig für Google, Apple Computer, f
Leseprobe
Kurz vor dem Einmarsch der US-Truppen im Irak erhob sich im Senat der dienstälteste Senator Robert Byrd aus West Virginia und sagte: 'Es ist so gut wie still in dieser Kammer - eine rätselhafte, ungeheuerliche Stille. Wir führen keine Debatte, wir diskutieren nicht, und niemand macht auch nur den Versuch, der Nation die Vor- und Nachteile dieses Krieges darzulegen. Nichts von alldem. Der Senat der Vereinigen Staaten ist untätig und schweigt.' Warum hat der Senat geschwiegen? Durch seine Beschreibung der leeren Ränge der Senatskammer beschwor Byrd eine Frage herauf, die sich so oder ähnlich inzwischen Millionen von Amerikanern gestellt haben: 'Warum spielen Vernunft, Logik und Wahrheit bei wichtigen Entscheidungen der amerikanischen Politik offenbar nur noch eine ganz untergeordnete Rolle?' Der Einfluss gezielter Falschinformationen und Unwahrheiten auf den politischen Prozess hat ein bislang nicht vorstellbares Ausmaß erreicht, und das, obwohl die Behauptungen der Regierung Bush durch zahlreiche Beweise einwandfrei widerlegt sind. Eine große und rasch wachsende Zahl von Amerikanern stellt offen die Frage: 'Was ist mit diesem Land passiert?' Immer mehr Menschen versuchen zu verstehen, was genau in unserer Demokratie im Argen liegt und wie es behoben werden kann. Beginnen wir mit einem besonders erschreckenden Beispiel: Zum ersten Mal in der amerikanischen Geschichte hat die Regierung die Anwendung von Folter bei Kriegsgefangenen nicht nur geduldet, sondern aktiv gefördert. Dies steht eindeutig im Widerspruch zu einer von George Washington während des Unabhängigkeitskrieges erlassenen Bestimmung. Wer jedoch die Schuld für diese Fehlentwicklungen nur bei den Entscheidungen von Präsident George W. Bush sucht, macht es sich zu leicht und handelt voreingenommen. Für die Politik unseres Landes sind wir alle verantwortlich - zu diesem Zweck haben wir unseren Kongress, unsere unabhängige Rechtsprechung und eine fein austarierte Balance der Macht zwischen Exekutive, Legislative und Judikative. Wir leben in einem Rechtsstaat mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und unabhängigen Medien. Hat dieses System versagt? In der Zeit unmittelbar nach dem Wirbelsturm Katrina gab es in unserer öffentlichen Debatte ein kurzes Aufflackern klarer und konzentriert vorgebrachter Argumente, das viele Amerikaner, auch Journalisten, an Zeiten erinnerte, als diese Qualitäten zum öffentlichen Meinungsaustausch über Probleme und ihre Lösung selbstverständlich waren. Der Augenblick zog jedoch vorbei wie ein Sommergewitter. Das ist nicht immer so gewesen. Warum ist der Meinungsaustausch in Amerika heute so verworren und unpräzise, so wenig von Vernunft bestimmt? Vertrauen in die Vernunft - der Glaube, dass sich freie Bürger klug und gerecht selbst regieren können, wenn sie sich bei der Entscheidungsfindung rationalen Argumenten und den besten verfügbaren Informationen beugen anstelle von roher Gewalt - das war und ist die geistige Grundlage der amerikanischen Demokratie. Diese Grundlage wird nun attackiert. Wir alle neigen dazu, die Vergangenheit zu verklären, und auch in der Geschichte der amerikanischen Demokratie hat es niemals jenes 'Goldene Zeitalter' gegeben, in dem allein die Vernunft herrschte und politische Entscheidungen bar jeglicher Täuschung und Volksverführung getroffen wurden. Aber trotz aller Unzulänglichkeiten in der Vergangenheit war Amerika doch im Großen und Ganzen bestrebt, Wahrheit und Vernunft zu respektieren. Der bedeutendste Präsident der Vereinigten Staaten, Abraham Lincoln, sagte 1838 zu einer Zeit, als er und der Staat noch jung waren: 'Alles, was dieses Land für seinen künftigen Unterhalt und seine Wehrhaftigkeit an Grundlagen benötigt, muss die Vernunft hervorbringen - die kühle, berechnende, leidenschaftslose Vernunft. Mögen aus diesen Grundlagen allgemeiner Verstand erwachsen, feste moralische Grundsätze und insbesondere die Achtung der Verfassung und Gesetze.' Tatsächlich jedoch wird die amerikanische Demokratie bed Leseprobe