Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Dezember des Jahres 1941 [...] war in den amerikanischen Zeitungen eine kurze Notiz erschienen: Ernst Udet, Generalluftzeugmeister der deutschen Armee, sei beim Ausprobieren einer neuen Waffe tödlich verunglückt und mit Staatsbegräbnis beerdigt worden. Sonst nichts. Es gab keine Kommentare, keine Mutmaßungen über seinen Tod. Verunglückt. Staatsbegräbnis. [...] Jetzt, an einem Spätherbsttag im Jahre 1942, ein Jahr nach Udets Tod, stieg ich mit meinem Tragkorb zur Farm hinaus. [...] Auf einmal blieb ich stehen. 'Staatsbegräbnis', sagte ich laut. Das letzte Wort der Tragödie.1 So erinnert sich Carl Zuckmayer in Als wärs ein Stück von mir an den Anlass und die Umstände, die zur Entstehung seines umstrittenen Exildramas Des Teufels General geführt haben. Aus diesem Bericht ist nicht nur zu entnehmen, dass das Drama vom Schluss her konzipiert ist - lautet das letzte Wort des Stückes doch tatsächlich Staatsbegräbnis-, sondern er belegt, dass es für die Titelgestalt ein historisches Vorbild gibt: den draufgängerischen Fliegergeneral und Freund Zuckmayers Ernst Udet (1896-1941), der nach seiner Niederlage in der Schlacht um England im Winter 1940/41 zum Sündenbock der NS-Regierung wurde und daraufhin Selbstmord beging. Bereits 1933 trat Udet, verführt vom Luftfahrtsminister Hermann Göring, der ihm zwei moderne amerikanische Kampfflugzeuge geschenkt hatte, in die NSDAP ein, distanzierte sich im Freundeskreis jedoch stets vom NS-Regime. Die zentrale Figur in Zuckmayers Drama, der sympathische Fliegerheld Harras, ist zwar kein Parteimitglied, verfügt aber über genau dieselbe Doppelmoral wie ihr historisches Vorbild, was Zuckmayers Drama bis heute immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geraten lässt. Denn trotz tiefster Verachtung für das NS-Regime lässt sich der Gesinnungslump Harras von ihm tragen, da es ihm Aufstieg, Entfaltungsmöglichkeiten und Siege als Flieger verschafft. Entscheidend ist jedoch, dass der Titelheld trotz all des Grauens, das auch in seinem Namen geschieht, und trotz all seiner Fehler, durch und durch sympathisch wirkt. Gutgelaunt und genussfreudig tummelt er sich auf Parties, wo er gerne einmal einen über den Durst trinkt und nebenbei ein paar gewagte Sprüche über die Nazis klopft, avanciert zum Frauenheld und zeigt sich stets von seiner menschlichsten Seite. [...] 1 Zuckmayer 1966, S.548
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