Beschreibung
Als Nesthäkchen fast ein Jahrzehnt nach Kriegsende geboren, erlebt Eva ihre Kindheit zwischen vier Erwachsenen - den Eltern und zwei großen Brüdern. Das Wirtschaftswunder in Deutschland und der Fleiß des Vaters bescheren der Familie schon recht früh den Wohlstand des eigenen Autos, der Waschmaschine und der gemeinsamen Ferienwochen im Süden. Hauptsächlich von der Mutter lernt Eva das Sprechen, Geschichten und Gedichte, die die kindliche Fantasie beflügeln. Doch Carla hat genaue Vorstellungen, wie ihre Tochter zu sein hat, und Eva entwächst diesen wie den zu klein gewordenen Kinderschuhen. Auch Verluste, Vergehen und Versagen prägen Evas Kinderwelt und hinterlassen schmerzliche Spuren. Eva muss aufbrechen, ausbrechen, in die Ferne fliehen, um sich zu befreien. Das schlägt Wunden auf beiden Seiten. Nicht nur der plötzliche Tod des Vaters bringt Mutter und Tochter einander wieder näher und schließlich beinahe auf Augenhöhe. Aber es gibt eine Wunde zwischen ihnen, die niemals verheilen kann. Und am Ende, als Carla von Altersdemenz heimgesucht wird, ist es Eva, die der sprachlos gewordenen Mutter die Welt erklärt, ihr Gehör verschafft, ihre verblassenden Erinnerungen begleitet und ihnen Raum gibt.
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