Beschreibung
Der fliegende Fisch ist in Wirklichkeit ein kleiner krausköpfiger Junge mit einem gestreiften Nicki, der von sich behauptet, ein Puppenräuber zu sein. Er verfolgt das kleine Mädchen und seine Puppe, die auf dem Wege nach Hause sind. Das Mädchen hat große Angst. Der fliegende Fisch überholt sie zuweilen, zerrt mit zwei Fingern seinen Mund so breit, dass er einem Fischmaul sehr ähnlich wird. Ganz scheußlich sieht das aus. Was hat er im Sinn? Das kleine Mädchen fasst sich ein Herz. Es will stärker sein als die Angst. Da geschieht etwas Seltsames, aber auch etwas sehr Schönes.LESEPROBE:Das kleine Mädchen kam von einer Freundin. Dort hatten sie gespielt: auf dem Grünplatz vor den neuen Häusern.Der Bruder der Freundin hatte den Mädchen sein gelbes Zelt aufgeschlagen. Wenn die Sonne darauf schien, war es innen in dem gelben Zelt noch viel gelber. Und als dann die Regenhusche gekommen war, sahen die grünen Grasbetten der Puppen ganz braun aus. Nach dem Regen fing draußen vor dem Zelt ein Geschrei an. Das waren Jungen.Sie tanzten barfuß in den Pfützen. Sie schrien, sie wären fliegende Fische und Puppenräuber. Als eine Frau vorbeiging und mit den Bengels schimpfte, flogen die fliegenden Fische auf die Klopfstange. Da oben lauerten sie auf ihre Beute. Aber auf einmal waren sie verschwunden.Nun ging das kleine Mädchen ganz allein mit ihrer Puppe nach Hause. Und einer von den fliegenden Fischen und Puppenräubern verfolgte sie. Ein krausköpfiger mit gestreiftem Nicki. Manchmal überholte er sie. Dann steckte er zwei Finger in den Mund und zog den Mund so breit wie ein Fischmaul. Dem kleinen Mädchen klopfte das Herz vor Bangigkeit. Es hielt die Puppe so fest im Arm, dass ihr der Arm schon wehtat.
Autorenportrait
Max Walter Schulz Professor Dr. hc. Max Walter Schulz wurde am 31. Oktober 1921 in Scheibenberg/Erzgebirge geboren und ist am 15. November 1991 in Berlin verstorben.Von 1939 bis 1947 nahm er als Soldat am 2. Weltkrieg teil, anschließend amerikanische Kriegsgefangenschaft.1946 bis 1950 Pädagogikstudium in Leipzig, danach Lehrer. 1987 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Pädagogischen Hochschule Leipzig.1957 bis 1958 Studium am Literaturinstitut"Johannes R. Becher" in Leipzig, von 1964 bis 1983 Direktor dieses Instituts.1969 bis 1990 Vizepräsident des Schriftstellerverbandes der DDR.Seit 1969 Mitglied der Akademie der Künste.1983 bis 1990 Chefredakteur der Zeitschrift"Sinn und Form".Auszeichnungen:1963: Literaturpreis des FDGB1964, 1980 Nationalpreis der DDR1978: Vaterländischer VerdienstordenBibliografie:Wir sind nicht Staub im Wind, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1962Stegreif und Sattel, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1967Kontakte, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1970Triptychon mit sieben Brücken, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1974Das kleine Mädchen und der fliegende Fisch, Kinderbuchverlag, Berlin 1978Pinocchio und kein Ende, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1978Der Soldat und die Frau, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1978Die Fliegerin oder Aufhebung einer stummen Legende, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1981Auf Liebe stand Tod, Verlag Neues Leben, Berlin 1983
Leseprobe
Das kleine Mädchen kam von einer Freundin. Dort hatten sie gespielt: auf dem Grünplatz vor den neuen Häusern.Der Bruder der Freundin hatte den Mädchen sein gelbes Zelt aufgeschlagen. Wenn die Sonne darauf schien, war es innen in dem gelben Zelt noch viel gelber. Und als dann die Regenhusche gekommen war, sahen die grünen Grasbetten der Puppen ganz braun aus. Nach dem Regen fing draußen vor dem Zelt ein Geschrei an. Das waren Jungen.Sie tanzten barfuß in den Pfützen. Sie schrien, sie wären fliegende Fische und Puppenräuber. Als eine Frau vorbeiging und mit den Bengels schimpfte, flogen die fliegenden Fische auf die Klopfstange. Da oben lauerten sie auf ihre Beute. Aber auf einmal waren sie verschwunden.Nun ging das kleine Mädchen ganz allein mit ihrer Puppe nach Hause. Und einer von den fliegenden Fischen und Puppenräubern verfolgte sie. Ein krausköpfiger mit gestreiftem Nicki. Manchmal überholte er sie. Dann steckte er zwei Finger in den Mund und zog den Mund so breit wie ein Fischmaul. Dem kleinen Mädchen klopfte das Herz vor Bangigkeit. Es hielt die Puppe so fest im Arm, dass ihr der Arm schon wehtat.
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